Mediation

Mediation ist ein strukturiertes freiwilliges Verfahren zur konstruktiven Beilegung eines Konflikts. Sie bietet zahlreiche Vorteile, die im Vorfeld nicht unbedingt offensichtlich erscheinen. Als außergerichtliches Konfliktbewältigungsverfahren entlastet das Mediationsverfahren einerseits die Justiz, andererseits sparen die in Konflikt geratenen Seiten Gerichtskosten und Anwaltsgebühren.

»Aufgrund der Nichtöffentlichkeit und der damit verhinderten Rufschädigung des Verfahrens sind die Parteien vermutlich eher bereit, einander Kompromisse einzugestehen und anschließend wieder konstruktiv zusammenzuarbeiten.«

Langjähriges und mühsam aufgebautes Sozialkapital und Vertrauen muss so keinem Gerichtsverfahren zum Opfer fallen und als sozialer Kollateralschaden enden. Im Fokus des Mediationsverfahrens steht im Gegensatz zum Gerichtsverfahren nicht die Frage, wie sich die Positionen streitender Parteien rechtlich durchsetzen lassen, sondern deren gemeinsame Interessen. Die Schwerpunktverlagerung vom Wettbewerb zur Zusammenarbeit, von der Separation zur Integration, vom Getrennten zum Gemeinsamen bietet den Parteien die Möglichkeit, als Partner zu bestehen. Mediation ist von einer pragmatischen, konfliktfreien und friedvollen Atmosphäre geprägt und wird gerne im Rahmen gewaltfreier Kommunikation beworben. Mediation schont die Ressourcen der Justiz, das Sozialkapital und die Nerven der Beteiligten.

Die Mediator/innen tragen keine inhaltliche Entscheidungskompetenz, aber durchaus inhaltliche Vermittlungskompetenz. Besonders das Mediationsverfahren in der IT kann zum kommunikativen Drahtseilakt geraten, wenn unterschiedliche technische Präferenzen aufeinander stoßen, während die Verantwortungsträger die Fachtermini nicht zuordnen können oder gar falsch verstehen und negativ konnotieren. Selbst die Umsetzung einfacher infrastruktureller Konzepte können Auslöser heftiger Streitigkeiten werden, was dem Unternehmen Zeit und Geld und den Unternehmer zusätzlich Nerven kostet. Gewöhnliche Mediatoren ohne die fachspezifische Sachkenntnis wären mit einem solchen Verfahren überfordert. Der oder die sachverständige Mediator/in hingegen kann alle Seiten verstehen und das Gesagte dekodieren. Erst dadurch werden Mediator/innen zu dem, was der Begriff aussagt: Zu Vermittlern.

»Mediatoren helfen dabei, Brücken zwischen Parteien mit unterschiedlichen Perspektiven zu bauen.«

Im Mediationsseminar lernen die Teilnehmer, das Mediationsverfahren durchzuführen und als allparteilicher Dritter eine friedvolle und konstruktive Kommunikation zu unterstützen. Der Schwerpunkt liegt nicht auf den rhetorischen Fähigkeiten, die beispielsweise im Kundengespräch, beim Ortstermin oder bei der Verteidigung eines Gutachtens vor Gericht vonnöten wären. Diese werden im Rhetorik-Seminar vermittelt. Vielmehr ist es von Bedeutung, die nonverbale Kommunikation der Antagonisten zu deuten, die performativen Momente zu erfassen, verborgene Machtstrukturen aufzudecken, diesmal soziale statt Computer-Forensik zu betreiben. Gesetze der Macht, Diskursordnungen und Regeln der Gruppendynamik gehören ebenso zum Curriculum wie die Theatralität eines Ereignisses zu begreifen und den Ort der Konfliktaustragung als Bühne zu betrachten. Im vom FTT angebotenen Mediations-Seminar mit dem Abschluss zum Sachverständigen Mediator werden die Teilnehmer auf reale Lebenslagen angemessen vorbereitet und es wird Ihnen das Rüstzeug zur Bewältigung konfliktgeladener Situationen mit auf den Weg gegeben.